SV Babelsberg 03 – Chemnitzer FC

Am vergangenen Samstag traf der SV Babelsberg 03 im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion vor 3.300 Zuschauer_innen auf den Drittligakonkurrenten Chemnitzer FC. Der sächsische Verein steht in der Tabellenrangordnung momentan etwas höher als die Filmstädter. Insofern rief die Babelsberger„Nordkurve“ in ihrer Eröffnungschoreo zum „Punkte klauen“ auf. Diese Operation gestaltete sich für die Spieler des SVB jedoch äußerst schwierig. Zwar wurde zeitweise erbittert um den Ball gekämpft, wirkliche Torchancen oder gar Torschüsse ergaben sich jedoch kaum. Glücklicherweise tat sich Chemnitzer FC genauso schwer, so dass der Endstand aus Himmelblauer Sicht, wie bei den vorangegangenen Spielen dieses Vereins, „unentschieden“ lautete. Mit dem 0:0 konnte letztendlich auch Babelsberg zufrieden sein, ein „Punkt“ war geklaut.

Während das Geschehen auf dem Spielfeld also eher durchwachsen war, konnte in den Fankurven schon  eine angespannte Situation wahrgenommen werden. Der Chemnitzer Anhang sympathisiert offen mit neonazistischem  Gedankengut, Babelsberg 03 ist traditionell antifaschistisch. Bereits vor dem Spiel kam es deshalb zu ersten Auseinandersetzungen. Ungefähr 50 Chemnitzer Nazihools, die mit der S-Bahn anreisten, stürmten aus der Haltestelle Babelsberg und griffen im Bereich um den Lutherplatz wahllos Babelsberger Fans tätlich an. Die Antwort vom Null Drei – Anhang erfolgte dann in kreativer Weise im Stadion. Neben „Punkte klauen“ forderte die Nordkurve dann auch „Arsch verhauen“ auf einem Spruchband. Dazu wurde ein Arschgesicht in Chemnitzer Vereinskluft sowie Pfeile in Richtung der CFC Fans hochgehalten. Etwas krasser thematisierte der Babelsberger „Ostblock“ die Auseinandersetzung  mit Chemnitz. Hier wurde die Konfrontation mit dem Chemnitzer Neonazianhang als Faustkampf dargestellt, den selbstverständlich Babelsberg gewinnt. „Nazis sind Scheiße – Antifas nicht“ lautete die „Moral von der Geschicht“. Doch der CFC Anhang ließ sich davon nicht beeindrucken, skandierte „Arbeit macht frei – Babelsberg Null Drei“, „Juden“ und ähnliches. Ein Chemnitzer zeigte freimütig den „Hitlergruß“.

Kurz vor Spielende wurden im CFC Block, quasi als Einleitung für die „dritte Halbzeit“, dann auch Rauch und Bengalische Feuer entzündet. Eine Vielzahl von Chemnitzern befand sich zu dem schon auf dem Absperrgitter zum Pufferblock. Nach Spielabpfiff eskalierte die Situation dann weiter. Sowohl die Chemnitzer als auch inzwischen die Babelsberger hatten die Absperrgitter zum Pufferblock überwunden und trafen in handfester weise aufeinander. Der kurze Schlagabtausch wurde dann jedoch recht schnell durch Ordnungsdienst und Polizei beendet. Die Auseinandersetzung der Fanlager endete somit ebenso wie das Spiel: unentschieden.

 

Eine Antwort to “SV Babelsberg 03 – Chemnitzer FC”

  1. Berichte und Bilder vom Spiel Babelsberg vs. Karl-Marx-Stadt « LOVE FOOTBALL, HATE RACISM! Says:

    […] https://eventshocker.wordpress.com/2012/03/03/sv-babelsberg-03-chemnitzer-fc/# http://ultras-babelsberg.de/wordpress/?p=946 https://amaranto.noblogs.org/2012/03/04/svb-cfc-03-03-2012/ Teilen – Gefällt mir: […]

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