„Wenn jemand eine Reise tut
So kann er was verzählen;
Drum nahm ich meinen Stock und Hut,
Und tät das Reisen wählen.“ (1.)
Es war Sonntag, der 25. März 2012, an dem ich auszog, meinen FC gegen die Spreewaldgurken anzufeuern. Morgens um 6 Uhr ging die Reise los. In Berlin traf ich dann auf meine Braun-Weißen-Spreepiraten.
Da wir mit dem Wochenendticket unterwegs waren, fuhren wir jedes Kacknest an, aus welchen sich recht bald eine süßliche Mischung von Cottbus-Krawallbrüdern und Hansa-Abschaum angesammelt hatte! In Schwerin summierte sich der Anteil der Hansahälfte, die jedoch in Richtung Baltic Sea weiterschipperte. Mit der restlichen Ultima-Raka-Bande und ein paar vernünftigen Chosebuzern ging es für uns nach HH. Ab Schwerin war, gefühlt, fast jedes Bahnhofsgelände mit Hansa-Graffiti versehen.
Im Millerntorstadion durfte ich diesmal im Stehplatzbereich supporten. Die Stimmung war sehr gut, im Gegensatz zum Spiel! Mir ist unverständlich, warum St Pauli in der 1. Hälfte völlig überlegen agierte und im 2. Abschnitt nur noch eine Chance herausspielte!? Aber das Beste erwartete uns ja erst noch, nämlich so ne Art 3. Halbzeit!
Bis Schwerin gestaltete sich die Rückfahrt entspannt. Selbst die mitreisenden „Siggis“ (umgangssprachlich für Ordnungshüter) waren relaxt. Als wir dann aber in den Zug nach Berlin einstiegen, gesellten sich plötzlich unsere Ultima Raka- „Freunde“ zu uns ins Abteil, mit klaren Absichten! Wir verließen daraufhin geschlossen den Zug. Doch weiter vorne konnten wir auch nicht mitfahren, denn da wartete der Hansa-Mob! Da uns die Siggis nicht bis Berlin eskortieren wollten, mussten wir auf den nächsten Zug warten und das hatte fatale Folgen, denn es gibt sonntags nach 19 Uhr keine direkte Verbindung von Schwerin nach Berlin! So durften wir den Rest Mecklenburg-Vorpommerns, während einer kombinierten beschaulichen Zug- und Busfahrt, kennenlernen! Gegen 1.30 Uhr erreichte ich dann meinen Ausgangspunkt! Um den Ausflug etwas abzurunden, hatten mir dann meine beiden vierbeinigen Pelzträger noch ein paar Kotballen im Wohnzimmer hinterlassen…
P.S. Am nächsten Tag erfuhren wir dann via Videotext auch, wie es „unseren“ Krawallbrüdern ergangen ist, denn ihre Heimfahrt endete im Polizeigewahrsam, nachdem sie einen Waggon „zerpflückt“ hatten!
„Good Night white Pride!“ (2.)
Quellen:
(1.) Matthias Claudius: „Urians Reise um die Welt“ , Gedicht, 1786
(2.) Loikämie: „Good Night white Pride“, Lied, 2002